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Einkehrtag am Montag, 17.10.2022, in Himmelspforten

Liebe Mitglieder der Rosenkranzbruderschaft,

Am Montag, den 17. Oktober 2022 haben wir uns gemeinsam mit der Erzbruderschaft Maria Hilf zum Einkehrtag mit Jahreshauptversammlung in Himmelspforten getroffen. 

Nach Beginn und Begrüßung haben wir uns den Film Filmes „Papst Johannes XXIII ein Leben für den Frieden“ von Francesco Scardamaglia & Massimo Cerofolini / Regie: Giorgio Capitani angesehen, welcher in einem Kurzvortrag durch unseren Präses Dr. Matthias Leineweber in eindrucksvoller Weise aufgearbeitet wurde.

Nach Mittagspause, Impuls und gemeinsamen Beten des lichtreichen Rosenkranzes folgte erst eine kurze Kaffepause und dann unsere Jahreshauptversammlung. Das Protokoll der Selbigen kann gerne über die Vorstandschaft angefordert werden.

Zum Abschluss feierten wir gemeinsam die heilige Eucharistie in der Hauskapelle des Klosters.

Christian Englert
für die Vorstandschaft der Rosenkranzbruderschaft

Gerne lassen wir Sie über die Entfernung hinweg an dem Gehörten teilhaben.

Predigt am 17.10.2022

Liebe Schwestern und Brüder,
wir erleben in diesen Tagen viele Konflikte, vor allem den Krieg in der Ukraine. Aber es gibt auch viele andere Kriege in der Welt. Es gibt eine große Unfähigkeit zum Dialog. Man schreit seine Meinung laut heraus und grenzt sich von denen ab, die anders sind als man selbst. Die großen Konflikte beginnen oft im Kleinen und haben mit der Habgier zu tun, über die das heutige Evangelium spricht. Wie oft kommt es zum Streit über Erbangelegenheiten! Wir wundern uns über die Kriege und merken manchmal nicht, dass es auch im kleinen Alltag unseres Lebens „kleine Kriege“ gibt. Dann zerstreiten sich Familien, Beziehungen gehen in die Brüche. Aus Verbundenheit wird Spaltung und aus Freundschaft Hass. Wenn wir den Frieden nicht pflegen, dann hat er keinen Bestand.

Am 4. Oktober haben wir den Gedenktag des Hl. Franziskus gefeiert. Er hat durch ein Leben in Einfachheit auf allen Reichtum verzichtet und sie der Habgier den Boden entzogen. Die Schrift lehrt, dass die Habgier der Ursprung allen Bösen ist: „Die Wurzel aller Übel ist die Habsucht“, warnt der Apostel Paulus im Brief an Timotheus (1 Tim 6,10). Wir haben vielleicht zu lange in einer Gesellschaft gelebt, in der das wichtigste Ziel das anhäufen von Reichtümer war. Dabei haben wir das Leid der Armen vergessen, die unter dieser Rücksichtslosigkeit leiden. Jesus warnt: „Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt.“ Die Welt der Globalisierung hat den Wettbewerb der Wirtschaft in den Mittelpunkt gerückt, als würde das Heil des Menschen vom Besitz abhängen. Jesus erinnert uns daran, dass wir nachdenken und mit Weitsicht auf unser Leben schauen: „Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern.“ Er erinnert an die Vergänglichkeit des Lebens und der irdischen Güter. Was bleibt einmal von unserem Leben? Die irdischen Güter vergehen, nur der Reichtum der Seele bleibt: „So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.“ Unser heutiger Besinnungstag hat uns eingeladen, über die Reichtümer vor Gott nachzudenken. Wir müssen uns fragen, was uns vor Gott reich macht?

Wir müssen auf Jesus schauen, auf seine Liebe und Barmherzigkeit. Was wir aus Liebe und Barmherzigkeit herschenken, das wird uns im Himmel großgeschrieben. Was wir egoistisch für uns behalten, macht uns im Himmel ärmer, denn das macht die Liebe schwach. Wir müssen unser Herz ändern. Denn woher kommen die Kriege? Ist nicht die Habsucht der eigentliche Ursprung, dass man anderen den Besitz rauben will, andere beherrschen und unterdrücken will, um sich durchzusetzen und zu bereichern?! Von der Ukraine bis Syrien, von Afghanistan bis Somalia und in vielen anderen Ländern. Die Mächtigen nutzen ihre Völker aus, um sich zu bereichern, während die Armen zugrunde gehen. Das ist der Hunger, der in diesen Jahren zugenommen hat.

Wir brauchen eine Umkehr, die in unserem Herzen beginnt. Wir brauchen ein neues Miteinander auf der Grundlage von Respekt und Barmherzigkeit. Es ist nötig, den Frieden in unserem Alltag aufzubauen, angefangen in unserem eigenen Herzen mit Güte und Liebenswürdigkeit gegenüber allen. Dazu brauchen wir vor allem den Beistand des Herrn, seinen guten Geist. Denn nur gemeinsam und in einem guten Miteinander können wir das Böse der Spaltung überwinden. Insbesondere das gemeinsame Gebet ist die mächtigste Waffe, um den Herrn der Spaltung zu besiegen, wie Ignatius von Antiochia lehrt, dessen Gedenktag wir heute feiern: „Denn wenn ihr euch häufig versammelt, wird die Macht des Satans vernichtet, und sein verderblicher Einfluss bricht sich an eurer Glaubenseintracht. Nichts ist besser als Friede, an dem jeder Angriff böser Geister und irdischer Mächte scheitert“.

Das Gebet für den Frieden ist unsere stärkste Waffe gegen den Dämon des Krieges und der Gewalt. Es ist die schwache Kraft der Gläubigen, in der jedoch die Kraft Gottes verborgen ist, der unsere Welt lenkt und neu macht. Das ist unser wichtigster Auftrag in den Bruderschaften. Wir dürfen unsere Herkunft niemals vergessen, denn sie sind in Krisen- und Kriegszeiten entstanden. Im Gebet und unter der Fürbitte der Mutter Gottes haben unsere Vorfahren Kraft gefunden, um gegen das Übel von Krieg und Elend zu kämpfen. Das ist auch heute unser Auftrag, denn die Welt ist wirklich in Gefahr. Bitten wir die Mutter Gottes, dass sie uns auf diesem Weg begleite.

Dr. Matthias Leineweber im Oktober 2022